Derbysieg im letzten Heimspiel
Mit einer eindrucksvollen Leistung haben sich die Handballer des HRW Laupheim am
Sonntagabend von ihrem Heimpublikum verabschiedet. Beim 34:27(15:10) gegen den
Tabellenzweiten aus Vöhringen zeigte die Mannschaft von Tobias Meiners wieder einmal ihre
Heimstärke und Qualitäten als Underdog.
In der dritten Spielminute übernahm der HRW erstmals die Führung und gab diese im
gesamten Spielverlauf nicht mehr her. Durch eine fast makellose Chancenverwertung und
eine stabile Abwehr gelang den Laupheimern schon nach 15 Minuten eine 4-Tore-Führung,
die sich bis zur Halbzeit noch auf 15:10 erhöhte.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der HRW unverändert effektiv, ließ Vöhringen an der
starken Defensive verzweifeln und sorgte für Feierlaune in der vollen Rottumhalle.
Eine große Verbesserung im Vergleich zur Hinrunde machte sich darin bemerkbar, dass sich
die Mannschaft keine Schwächephase mehr leistete und ihre Führung souverän über die Zeit
brachte.
„Wir wollten uns würdig vom Heimpublikum verabschieden und hatten noch eine Rechnung
mit Vöhringen aus dem Hinspiel offen“, freute sich HRW-Trainer Tobias Meiners nach dem
Spiel. Diese Revanche ist dem HRW geglückt – während sich die Rot-Weißen im Hinspiel
noch mit 34:27 geschlagen geben mussten, gewannen sich das Rückspiel nun mit dem
exakt identischen Ergebnis.
„Derbys haben ihre eigenen Gesetze“, versuchte Gästetrainer Werner Pointinger nach dem
Spiel die beiden Ergebnisse zu erklären. Es sei ein sehr emotionales Spiel gewesen und
auch das lautstarke Publikum habe ihn beeindruckt.
Neben Max Reiner (8 Tore) zeigte sich einmal mehr Routinier Kenan Durakovic mit neun
Treffern in Topform. In der neuen Saison wird sich der HRW wohl vorerst nicht mehr auf
seine Treffer verlassen können, denn Durakovic wurde nach dem Spiel feierlich in eine
Handballpause verabschiedet. Neben familiären und beruflichen Gründen spielte bei der
Entscheidung auch seine Verletzungshistorie eine große Rolle. Dennoch machte sich der 1.
Vorsitzende des HRW, Helge Stührmann, Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr des
Rückraumspielers: „Kenan hat uns seine Zusage gegeben, im Notfall nochmal einzuspringen
und deshalb hoffen wir, dass das heute noch nicht sein letztes Heimspiel in der Rottumhalle
war.“ Mit über siebenhundert Toren in sieben Jahren bei den Laupheimern kann Durakovic
eine Quote vorweisen, die so schnell wohl niemand einholen kann.
Auch Stefan Beljic, der schon in der Jugend beim HRW spielte und vor einigen Jahren
zurückkehrte, wurde vor dem Heimpublikum gebührend verabschiedet. Er wird den
Laupheimer jedoch ebenfalls erhalten bleiben – als Co-Trainer der ersten und Cheftrainer
der zweiten Mannschaft. Zu guter Letzt ehrten die Rot-Weißen an einem freudenreichen
Abend auch Hallensprecher Norbert Maunz, der nach fast sechzig Jahren nun das Mikrofon
aus der Hand legt.
Die Saison ist für den HRW allerdings noch nicht beendet: Nach dem Heimsieg und einer
parallelen Niederlage des Tabellensiebten aus Gerhausen steht den Rot-Weißen im
Auswärtsspiel am Sonntag bei der SG Herbrechtingen-Bolheim noch die Möglichkeit offen,
den siebten Platz und gleichzeitig den sicheren Klassenerhalt zu erreichen.