Bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf hat der HRW Laupheim ein extrem torreiches Spiel mit 44:38(24:17) für sich entschieden. Obwohl zwischenzeitlich kurz Spannung aufkam, gehen die Punkte verdient nach Laupheim.
Insgesamt 82 Tore fielen am Sonntagabend in der Lautertalhalle Donzdorf beim Auswärtsspiel des HRW Laupheim gegen die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf. Das zeichnete sich schon in den Anfangsminuten ab, nachdem in den ersten rund zweieinhalb Minuten schon sieben Treffer fielen. Laupheim führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 5:2.
Diese Torflut war nicht zuletzt auf die sehr offensive Abwehr der Hausherren zurückzuführen, die den Favoriten aus Laupheim damit wohl zu überraschen versuchten. Das gelang jedoch kaum, stattdessen nutzte der HRW die entstehenden Räume gnadenlos und baute seine Führung kontinuierlich aus. So markierte Rechtsaußen Nikola Mirkov schon nach zehn Minuten den 10:5-Vorsprung. Zuvor hatte Torhüter Nico Bucher, der am Sonntag insgesamt auf 18 Paraden kam, schon zwei Siebenmeter von HSG-Werfer Felix Däumling pariert.
Dieser Spielverlauf setzte sich auch in der restlichen ersten Hälfte fort, erst kurz vor der Pause wurde der HRW mit zwei verworfenen Strafwürfen selbst etwas ungenau.
Die „Blue Bulls“ der HSG reagierten nach dem Seitenwechsel, stellten auf eine defensivere Abwehr um und versuchten, HRW-Rückraum Nikola Potic aus dem Spiel zu nehmen.
Damit hatten die Gastgeber auch Erfolg, denn der HRW fand in der Folge kaum mehr ein Durchkommen und suchte zu überhastet den Abschluss. Das brachte die Winzinger wieder ins Spiel, die mit dem 26:28 in der 39. Minute wieder auf zwei Tore zu den Rot-Weißen aufschlossen. Die zu erwartende Spannung in der Schlussphase blieb daraufhin allerdings aus. Stattdessen schwächte sich die HSG durch ihre aggressive Spielweise selbst, wodurch erst Dominik Burkhardt (42.) nach drei Zweiminutenstrafen und zehn Minuten später auch Julian Hess nach einem Foul im Tempogegenstoß disqualifiziert wurden.
Das Laupheimer Offensivspiel besserte sich in der Folge wieder und die Rot-Weißen gingen zügig mit fünf Toren in Führung. Auch die Disqualifikation von Kreisläufer Tarik Nokic brachte die Meiners-Sieben nicht aus dem Tritt, dafür konnte sich sein Stellvertreter Markus Leno hingegen noch viermal in die Torschützenliste eintragen.
Letztlich gingen die Punkte nach dem 44:38-Endstand aus HRW-Sicht verdient nach Laupheim.
„Alles in allem haben wir heute in der Offensive das Spiel gewonnen, leider war die Defensive nicht so stabil und wir haben uns vor allem im Innenblock schwergetan“, resümierte HRW-Trainer Tobias Meiners nach dem Spiel. Positives sah er aber in der Reaktion auf die unvorhergesehene Abwehr der Gastgeber: „Überraschenderweise mussten wir in der ersten Halbzeit gegen eine sehr offensiv ausgerichtete Abwehr spielen, im Prinzip eine Manndeckung. Das haben wir sehr gut gelöst durch viel Bewegung, Eins-gegen-Eins und guten Pässen und haben immer wieder individuelle Lösungen gefunden.“
Da am Tag zuvor der HRW-Verfolger TSV Deizisau gegen Reichbach verloren hat, steht Laupheim mit 19:5 Punkten (12 Spiele) deutlich vor dem TSV (16:6 Punkte, 11 Spiele) an der Tabellenspitze und kann bei einem Sieg am Samstag in der Hinrunde nicht mehr eingeholt werden. Dabei erwartet den HRW aber ein schweres Heimspiel gegen die SG Hofen/Hüttlingen, die mit dem gleichen Punktestand wie Deizisau auf Platz drei lauert.
**HRW:**Bucher, Federle – Remane (9/4 davon per Siebenmeter), Potic (7), Bart (6), Masoldt (6), Leno (4), Mirkov (4), Nokic (4), Durakovic (3), Geiß (1), Reiner, Schmutz, Stührmann