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04.05.25 | Tobias Übelhör

HRW steigt in die Verbandsliga auf

Jubel bei Spielern und Fans des HRW Laupheim

Kaum war der Schlusspfiff ertönt, herrschte in der Herwartsteinhalle kein Halten mehr. Fans in Rot und Weiß stürmten auf das Spielfeld und feierten mit den Spielern des HRW Laupheim den Aufstieg nach einem denkwürdig spannenden Auswärtsspiel. Nur Sekunden zuvor hatte Kapitän Timothy Anderson den benötigten Ausgleichstreffer zum 29:29(16:14) gegen die HSG Oberkochen/Königsbronn für den HRW markiert und damit den direkten Aufstieg in die Verbandsliga gesichert.

„Wir als Mannschaft sind brutal stolz, dass wir so eine tolle Saison geliefert haben und nach den ersten Spielen auch wirklich das auf die Platte gebracht haben, was wir können.

Dass wir heute mit einem Unentschieden den Aufstieg klarmachen, finde ich als Ergebnis gerechtfertigt und irgendwie auch bezeichnend, nachdem wir zu Beginn der Saison mehrere unglückliche Unentschieden hinnehmen mussten“, resümierte Matchwinner Anderson nach dem Spiel. „Zuerst muss ich aber meinen Respekt vor der HSG Oberkochen/Königsbronn aussprechen, die eine tolle Stimmung in ihrer Halle hatte und von der Mannschaft selbst bis zum Hallensprecher für eine großartige Atmosphäre gesorgt hat. Es hat richtig Spaß gemacht, dieses Spiel zu spielen.“

Ab den ersten Spielminuten deutete sich eine enge Partie an, beide Teams schenkten sich vor einer eindrucksvollen Kulisse mit rund 700 Zuschauern nicht viel. Den 2:0-Vorsprung der Gastgeber glich der HRW schnell aus und ging beim 4:3 durch Markus Leno nach sechs Minuten erstmals in Führung. „Wir haben uns auf eine aggressive Abwehr vorbereitet, die HSG hat uns dann aber mit einer sehr defensiven Verteidigung überrascht“, gab Kapitän Anderson zu. „Damit sind wir aber gut umgegangen und haben es in der Abwehr geschafft, das schnelle Spiel von Oberkochen zu unterbinden“.

Drei Minuten später besorgte der Linkshänder mit dem 7:4 den ersten 3-Tore-Vorsprung der Partie. Daraufhin verkürzte die HSG den Abstand langsam wieder, kam aber erst nach 20 Minuten zum erneuten Ausgleich per Siebenmeter (11:11). Eine Führung gelang den Hausherren in Hälfte eins allerdings nicht mehr, da der HRW couragiert verteidigte und dank einer guten Chancenverwertung für den 16:14-Halbzeitstand aus Laupheimer Sicht sorgte. Auch Fabian Federle im Laupheimer Tor konnte sich mehrfach auszeichnen.

Der Start in die zweite Halbzeit verlief für die Rot-Weißen dagegen eher holprig. Durch schnelle Treffer zog Oberkochen/Königsbronn wieder am HRW vorbei und zwang HRW-Coach Tobias Meiners in der 40. Minute zu einer Auszeit. Doch auch durch eine rote Karte gegen HSG-Spieler Colin Schneider ließ sich der Gastgeber von der Alb nicht aus der Ruhe bringen und zog eine Viertelstunde vor Schluss auf 23:20 davon. Durch Nikola Mirkov, Timo Remane und einen Treffer von Torhüter Nico Bucher kam der HRW daraufhin zwar wieder zurück, konnte aber weitere Gegentore nicht verhindern, sodass fünf Minuten vor Ende noch drei Tore zum erhofften Aufstieg fehlten (24:27).

Doch die Rot-Weißen gaben sich nicht auf und nutzten Fehler der Gastgeber, woraufhin Rechtsaußen Luca Geiß 64 Sekunden vor Schluss den erneuten Ausgleich erzielte.

„Großes Kompliment an die Jungs, sie haben nie aufgegeben und unser Spiel weiter konzentriert und fokussiert durchgezogen“, lobte auch Trainer Tobias Meiners nach dem Spiel.

Alles steuerte auf eine entscheidende letzte Spielminute hin – ein Unentschieden würde den Laupheimern für den direkten Aufstieg reichen, bei einer Niederlage zöge jedoch die HSG an den Rot-Weißen vorbei und Laupheim müsste in die Relegation.

Eine halbe Minute vor dem Schluss bekam Oberkochen/Königsbronn jedoch noch einen Siebenmeter zugesprochen und Lukas Eckardt brachte sein Team dadurch vorübergehend wieder auf den Aufstiegsplatz. Den Laupheimern, die mit zwei Fanbussen angereist waren, blieben daher nur ein Angriff und 30 Sekunden, die zwischen Aufstieg und Relegation entscheiden sollten.

Letztendlich fasste sich Kapitän Timothy Anderson ein Herz und erzielte nach einem Durchbruch sein wohl wichtigstes Tor für den HRW. Daraufhin verendete der Oberkochener Gegenangriff in der Schlusssirene und der Jubel bei den hunderten mitgereisten Rot-Weißen kannte keine Grenzen mehr.

„Irgendwie war es passend, dass Timothy, der die ganze Saison ein Vorbild an Engagement und Einsatz war, das entscheidende Tor macht“, bemerkte der erste Vorsitzende Helge Stührmann nach der Partie, sprach aber dem gesamten Team sein Lob aus. „Die Mannschaft hat eine riesen Mentalität gezeigt und sich nicht vom Weg abbringen lassen, deswegen ist es das passende Ende einer erfolgreichen Saison. Jetzt freuen wir uns auf die Verbandsliga und besonders auf die Derbys gegen Bad Saulgau und Mitaufsteiger TV Gerhausen“. Die genaue Staffeleinteilung steht jedoch erst nach Ende der Relegation Mitte bis Ende Juli fest.

„Am Ende war es ein mega Spiel vor toller Kulisse und mit vielen mitgereisten Fans“, freute sich Chefcoach Tobias Meiners nach dem Spiel. Für ihn war es der krönende Abschluss seiner zweiten Saison als Trainer beim HRW.

Oberkochen sowie die SG Herbrechtingen-Bolheim und der TV Treffelhausen spielen aufgrund der Fusion des Badischen Handball-Verbands, des Handballverbands Württemberg und des Südbadischen Handballverbands die Relegation gegen einen Vertreter aus dem bisherigen Landesverband Baden oder Südbaden. Für den HRW und Meister TV Gerhausen steht hingegen der direkte Weg in die Verbandsliga fest.

Im Anschluss wurde der Aufstieg natürlich gebührend in Laupheim gefeiert und die Gedanken an die kommende Saison erst einmal hintenangestellt.

„Wir werden jetzt erstmal den Aufstieg genießen und uns dann erst mit der Planung für die nächste Saison auseinandersetzen. Dass wir diesen Moment jetzt gemeinsam feiern können, freut uns riesig“, so Anderson. „Der Großteil der Mannschaft hat schon für die neue Saison zugesagt, daher freuen wir uns jetzt schon auf die neue Herausforderung in der Verbandsliga.“

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