In einem extrem schnellen und torreichen Spiel hat der HRW Laupheim am Samstagabend einen grandiosen Handballabend in der Rottumhalle erlebt. Beim 45:33(18:15) gegen den TSV Betzingen sorgte allerdings erst die zweite Hälfte für klare Verhältnisse.
Besonders dank einer starken zweiten Halbzeit bleibt der HRW Laupheim zuhause weiterhin ungeschlagen und setzte in der Verbandsliga ein deutliches Ausrufezeichen.
Mit 78 Toren in 60 Minuten sahen die rund 400 Zuschauer in der Rottumhalle am Samstag ein wahres Torfestival, in dem die Rot-Weißen gegen den TSV Betzingen die Marke von 45 eigenen Treffern knackten.
Dabei startete der HRW wieder einmal nicht ideal in die Partie und verfiel in alte Muster. Im Angriff war die Fehlerquote hoch und in der Abwehr agierten die Laupheimer zu passiv, sodass Betzingen einfache Tore aus dem Rückraum gelangen. Die Gästemannschaft, die zuhause ohne Harz spielt, ließ sich in den Anfangsminuten von diesem Nachteil nichts anmerken und zog schnell auf 3:8 aus Laupheimer Sicht davon (10.). Mit vier Toren am Stück brachte sich der HRW dann zurück ins Spiel, bevor er nach einer Viertelstunde mit dem 9:9 durch Marcel Bart erstmals ausglich. Auf die erste Führung mussten die Laupheimer allerdings noch weitere zehn Minuten warten, bis Nikola Potic das 14:13 markierte. Auf Potic hatte der HRW in den beiden vorangegangenen Partien verzichten müssen, am Samstag meldete er sich mit acht Treffern beeindruckend zurück. Bis zur Halbzeit gewann sein Team dann immer mehr an Souveränität und setzte sich auf 18:15 ab.
In Halbzeit zwei folgte eine Machtdemonstration der Gastgeber: Die Laupheimer erzwangen Ballgewinne in der Defensive und profitierten dabei auch von Fehlern des TSV, die sie mit schnellen Tempogegenstößen eiskalt bestraften. Beide Teams erhöhten das Tempo, sodass sich Tor an Tor reihte, wobei Laupheim seinen Vorsprung immer weiter ausbaute. Besonders Timo Remane mit zehn Toren, Daniel Masoldt (6 Tore) und Luca Geiß (5 Tore) konnten ihre Schnelligkeit ausspielen und avancierten neben Potic zu Laupheims Topscorern. Ganze 27 Treffer erzielten die Rot-Weißen in der zweiten Halbzeit, den Schlusspunkt setzte Max Reiner mit dem 45. Laupheimer Tor.
„Der Start ins Spiel war nicht ideal, da sind wir in der Chancenauswertung unserem schlechten Schnitt treu geblieben. Auf der anderen Seite Chapeau an die Mannschaft, denn in der zweiten Halbzeit haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, und konnten dann auch entsprechen wegziehen“, war das Fazit von HRW-Trainer Tobias Meiners. Für Gästecoach Jens Demel war die Niederlage verkraftbar: „Es waren zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Wir sind gut ins Spiel gestartet, dann haben sich aber die technischen Fehler gehäuft und Laupheim hatte eine brutale Effektivität in den Würfen. Da war die Deutlichkeit der Niederlage dann auch in Ordnung.“
Die Flut an Toren ist in der jüngeren Vergangenheit des HRW einzigartig, dermaßen viele Laupheimer Treffer gab es – wenn überhaupt – schon lange nicht mehr. Eine weitere interessante Statistik: Alleine 22 Tore der Rot-Weißen fielen durch Tempogegenstöße.
Meiners sah diese Entwicklung als Schritt in die richtige Richtung. „Wir versuchen, das zu verfestigen, was in den letzten Spielen gut geklappt hat. Unser Ziel ist, unabhängig vom Gegner unser eigenes Spiel durchzusetzen und das auch mal über 60 Minuten.“
Die nächste Gelegenheit dazu hat seine Mannschaft schon am Samstag beim Auswärtsspiel in Esslingen.
HRW: Bucher, Federle – Remane (10 Tore/1 davon per Siebenmeter), Potic (8), Masoldt (6), Geiß (5), Durakovic (3), Mirkov (3), Nokic (3), Bart (2), Leno (2), Schmutz (2), Reiner (1)