HRW verliert wieder in letzter Sekunde einen Punkt
Beim 20:20 (8:10) haben die Laupheimer Handballer im Württembergliga-Duell bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf eher einen Punkt verloren als gewonnen.
„Einerseits sind wir irgendwie froh, dass wir den Fluch gegen die HSG mit 0:8 Punkten aus den vergangenen zwei Jahren nun mit einem Unentschieden endlich beendet haben“, sagte HRW-Trainer Klaus Hornung nach dem Spiel, aber: „Zufrieden sind wir damit eigentlich auch nicht.“
Die letzten Spielsekunden liegen den Rot-Weißen in dieser Saison nicht. Schon zum Saisonstart beim TSV Zizishausen mussten die Laupheimer in der Schlusssekunde den Gegentreffer zur Niederlage hinnehmen. Nun zeigte die Anzeigentafel wieder 60:00, als die Gastgeber den Ausgleich zum 20:20 erzielten. Dabei hatten es die Gäste selbst in der Hand, den Sack zuzumachen: Gut 50 Sekunden vor Ende nahm HRW-Coach Hornung bei einer 20:19-Führung eine Auszeit, um ein „sicheres“ Tor vorzubereiten. Doch schon nach kurzer Zeit wurde Zeitspiel angezeigt, so dass ein unvorbereiteter Wurf keinen Erfolg brachte. Zwölf Sekunden vor Ende das gleiche Spiel auf der anderen Seite: Auszeit HSG. Auch das bringt zunächst keinen Erfolg, aber einen Freiwurf von halblinker Position, der den letzten Treffer der Gastgeber einläutet. Torwart Andreas Biller, der mit 22 Paraden wieder eine sehr starke Leistung gezeigt hatte, hatte bei dem abschließenden Wurf nichts zu halten.
„Unter dem Strich ist das zwar sehr ärgerlich“, sagte HRW-Vorsitzender Helge Stührmann, „aber über den gesamten Spielverlauf war das Ergebnis nicht ungerechtfertigt.“ Schließlich habe die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf leidenschaftlich gekämpft und sich so mit einem Punkt belohnt. „Unglücklich für uns war natürlich, dass der Punktverlust wieder in letzter Sekunde fiel“, so Stührmann, „wir sehen es also schon eher als verlorenen Punkt.“
Das sah auch Trainer Hornung so: „Mit unserer Angriffsleistung war ich heute nicht zufrieden.“ Seine Spieler hätten den Eins-gegen-Eins-Kampf des Gegners angenommen, anstatt die eigenen Angriffe auszuspielen und sich so Torgelegenheiten zu erarbeiten. „Es war einfach zu wenig Bewegung im Angriff“, beklagte Hornung, „auch wenn es diesmal nur wenig technische Fehler gab.“ Dabei zeigten die Laupheimer in der ersten Halbzeit noch ein abgeklärtes Spiel und hatten den Gegner bis zur 10:8-Führung zur Pause im Griff. Erst in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte riss der Faden der Rot-Weißen, so dass sie das Spiel aus der Hand gaben.
So geht nun der Blick auf das nächste Wochenende, wenn der TSV Wolfschlugen zu Gast in Laupheim ist. Dann soll der Angriffsmotor wieder runder laufen.
Es spielten: Kenan Durakovic (5), Tim Rodloff (4), Timothy Anderson, Patrick Müller, Nico Matthes, Sergiu Zvanciuc, Mihut Aron Pancu (2), Daniel Amann (6/4), Luca Geiß (1), Philipp Zodel, Julian Nief (1), Andreas Biller, Fabian Federle, Timo Remane (1).
Als Zuschauer, dieses Spieles, sollte man vielleicht noch festhalten, dass dieses Spiel, zu einem großen Teil von der seltsamen Spielleitung der Schiedsrichter geprägt war und auch aufgrund dessen ein sehr bescheidene Qualiät hatte. Trotzdem war die Meinung der meisten Laupheimer Fans, die an diesem Abend mitgefahren waren sehr einheitlich: Unsere Mannschaft hat sich dem sehr niedrigen Niveau der Gastgeber angepasst. Lediglich in den kurzen Phasen in denen man 3 Tore in Front lag oder innerhalb sehr kurzer Zeit 3 Tore aufholte, war ansatzweise das Potential dieser Mannschaft zu erkennen. Das beruhigt , da sich am Wochenende mit der TSV Wolfschlugen wohl ein Gegner mit wesentlich höherer Qualität, in Laupheim präsentieren wird.
Es bleibt nur zu hoffe, dass wir dann wieder die andere Seite der „Diva HRW Laupheim“ sehen. Denn die einzige Konstante scheint auch diese Saison wieder jene zu sein, dass es keine gibt. Daher können wir schon fast davon ausgehen, dass sich die „Erste“ im nächsten Spiel wieder von ihrer besseren Seite zeigt und wir wieder Spass beim zusehen haben werden. Aber der HRW Fan war und ist leidensfähig – denn Handball ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt für uns, ansonsten wären die Heimspiele trotz allen „Wellenbewegungen der Mannschaft“ nicht so gut besucht.Dann lasst uns am Wochenende auf der Erfolgswelle reiten und Wolfschlugen ohne Punkte auf die Heimreise schicken. Viel Erfolg.